Vorwort - Die letzten Winter waren neue Bindungssystem im aller Munde, bzw, an den Füßen vieler Snowboarder immer mehr am Berg zu sehen. Aber taugen die neuen System was und für wen sind die überhaupt richtig. Dein freundlicher Snowboard-Aufklärungskanal versucht etwas Licht ins Dunkel des Bindungsmarkts zu bringen. 

Starten wir mit einem historischen Rückblick. Du weißt noch wer Shaun Palmer ist und dein Jungendzimmer zierten Poster von Terje Haakonson & Craig Kelly und du hast deine ersten Snowboard-Movies auf VHS geschaut? Dann hast du vermutlich keine gute Meinung von StepIn Bindungen. Denn in den 90ern gab es StepIn ja schonmal. Harte, globige Boots. Viele inkompatible Systeme, die Boots vom Hersteller X passten nicht zur Bindung von Hersteller Y. Passformen der super-steifen Boots waren der blanke Horror und taugten nur für die Freunde des Carving und Umsteiger von Hardboots. Aber Moment, Snowboarden bedeutet doch Freiheit, Flow und Spaß – tja, das ist vermutlich der Grund, warum die ersten StepIn Systeme ab der Jahrtausendwende immer mehr in der Versenkung verschwunden sind und selbst die besseren unter der schlechten Systemen nur noch gebraucht auf Kleinanzeigen-Portalen zu finden sind.

Überlebt haben die Boot-offenen-Systeme von Flow, SP und die K2 Cinch - sie waren lange die einzige Möglichkeit für etwas mehr Komfort im Schnee, auch wenn sie einige kleine Problemchen hatten. Aber, die Systeme hatten eine treue Fangemeinde. Und eigentlich ist die Idee doch nicht schlecht! Wer kennt es nicht: lästiges Hinhocken im Schnee zum die Bindung zumachen und kalte Finger beim Anschnallen und deine Freunde sind auch schon wieder ohne dich losgefahren. Genau hier kommen Step-In- und Fast-Entry-Systeme ins Spiel. Sie versprechen mehr Komfort, weniger Zeitverlust und trotzdem volle Performance. ...und daher feiert die Idee seit einigen Jahren ein Comeback. Heute sind die Systeme ausgereifter, leichter und bieten echten Fahrspaß. Die Entwicklung zeigt: Komfort muss nicht mehr auf Kosten der Kontrolle gehen und eigentlich ist ab dieses Saison für jeden Snowboarder was dabei. Jetzt aber genug der Worte, ab geht's ins Detail, mit allen Vor-, und Nachteilen der Systeme. 

 

Burton, Nitro, Flux & Union Step-On

Diese Brands partnern alle mit Burtons Step-On-Prinzip: Boots und Bindung sind perfekt aufeinander abgestimmt. Das Einsteigen geht blitzschnell, die Verbindung ist sicher. Nitro und Union bringen eigene Varianten mit unterschiedlichen Flex-Optionen. Dazu gibt's Boots von Burton, Nitro, DC und nachdem Union diesen Winter einen neun Boot und eine StepOn Bindung vorgestellt hat, können wir uns hier wohl auch bald auf eine StepOn Modell freuen. Ich denke, dass Burton mit dem StepOn System weitere Partner in Zukunft präsentieren wird ist jedem klar, da mass man kein Prophet sein!

Pro:
✔ Extrem schneller Einstieg
✔ Fester Halt
✔ Ideal für Pistenfahrer

Contra:
✖ Spezielle Boots erforderlich
✖ Weniger flexibel bei Bootwahl

love snowboardings Meinung: bis zu dieser Saison gab es bei love snowboarding keine StepOn. Mir hatte einfach die Burton Bindung nicht gefallen und die Flux fand ich nach der EU Währungsumrechnung einfach zu teuer. Mit der Nitro ist nun eine bessere Burton-Version am Markt zum gleichen Preis und dass Union einfach gute Bindungen baut wissen wir alle - die beiden Modelle findet Ihr auch bei love snowboarding im Shop. Dazu Boots von Nitro, die einfach immer eine Top Passform und va einen hervorragenden 1st Fit haben.


FASE Systeme von 32, Rome, Jones & Bataleon

Hier geht es um Speed-Entry: Highbacks klappen nach hinten, Boots gleiten rein, und du bist ready. Perfekt für Rider, die klassische Bindungen mögen, aber schneller starten wollen.

Pro:
✔ Kein spezieller Boot nötig
✔ Schneller als klassische Straps
✔ Bewährte Technik

Contra:
✖ Nicht ganz so schnell wie echte Step-In

love snowboardings Meinung: Ja gut, die Katana AW FASE ist die Bindung die ich gerade am meisten fahre. Und dennoch wäre ich nicht der grantige Snowboard-Opa wenn ich mich nicht fragen würde: löst die FASE mir eigentlich ein Problem, was ich nie hatte? Ich fand die Katana von Rome immer eine der besten Bindungen am Markt, Top Straps, leicht reinzukommen und perfekte Justierbarkeit...jetzt kann ich noch schneller rein und raus. Ok. Cool! Fast Entry liegt im Trend und ich find's auch super dass meine 2 Strap Bindung ein weiteres Feature zum selben UVP hat. Dazu ist sie nur ein paar Gramm schwerer. Also ja, super dass wir das FASE System haben - vor allem für alle die weiter die Performance einer 2 Schnallen Bindung wollen. Für Euch ist FASE das Richtige!

 


CLEW Step-In

Das deutsche Unternehmen CLEW setzt auf ein Hybrid-System: Du fährst mit normalen Boots und klickst die Bindung wie gewohnt ein. Vorteil: volle Flexibilität, kein spezieller Boot nötig. Ideal für Rider, die Komfort wollen, ohne sich festzulegen.

Pro:
✔ Normale Boots verwendbar
✔ Schneller Einstieg
✔ Hohe Flexibilität

Contra:
✖ Etwas mehr Gewicht
✖ Höherer Preis

love snowboardings Meinung: CLEW polarisiert. Das ist klar. Du bist gerne im Park unterwegs? Jibben ist genau Ding? Dann ist das nicht dein Produkt - Warum? die Base ist vergleichsweise schlecht gedämpft und dadurch, dass die ganze Mechanik im Highback steckt, flext der ungefähr wie ein ein Panzer wenn eine Mücke dagegen knallt. ABER, du bist hauptsächlich auf der Piste unterwegs, sucht ein unkompliziertes System, dass diesen Winter um einiges leichter geworden ist? Du hast einen guten Boot der dir passt und möchtest ein Fast Entry System? Dann kann die CLEW etwas für dich sein. Dazu ist die CLEW die Bindung mit dem höchsten Auslösesystem, bedeutet du musst dich am wenigsten bücken. Dazu ist sie Made in good old Germany - Schlaaaand :)  


Nidecker Supermatic – Easy Entry ohne Boot-Zwang

Die Supermatic ist Nideckers cleverer Ansatz für alle, die schnell einsteigen wollen, aber nicht auf ihre Lieblingsboots verzichten möchten. Das System setzt auf einen Hybrid-Step-In-Mechanismus: Fuß rein, Highback klappt automatisch zu, und du bist startklar. Kein spezieller Boot nötig – das ist der große Unterschied zu Step-On-Systemen.

Pro:
✔ Freiheit bei der Bootwahl
✔ Schneller Einstieg ohne nerviges Nachjustieren
✔ Stabiler Halt für Piste und Sidehits

Contra:
✖ Etwas mehr Gewicht als klassische Bindungen
✖ Mechanik braucht Pflege (Schnee und Eis entfernen)

love snowboarding Fazit:
Die Supermatic ist ein spannender Mittelweg zwischen klassischer Bindung und Step-On-System. Sie bringt echten Komfort, ohne dich in ein Boot-System zu zwingen – das ist ein Pluspunkt für alle, die flexibel bleiben wollen. Allerdings ist die Mechanik etwas komplexer, und wer ultraleichtes Setup sucht, wird hier nicht ganz glücklich. Für uns eine solide Lösung, die Easy Entry auf ein neues Level hebt, ohne übertriebenen Hype. Eigentlich kann man sagen: die Supermatic ist der legitime Nachfolger der Flow Bindungen. 

 

K2 Cinch, SP & Flow – Die Klassiker unter den Easy Entry Bindungen

Ja, sie sind noch da – die Systeme von K2 und Flow haben über Jahre den Markt geprägt. Das Prinzip ist simpel: Highback nach hinten klappen, Fuß rein, schließen – fertig. Für viele Rider war das lange die bequemste Lösung, bevor Step-On und Hybrid-Systeme wie die Supermatic kamen.

Pro:
✔ Funktioniert mit normalen Boots
✔ Solide Technik, seit Jahren bewährt
✔ Preislich oft günstiger als neue Systeme

Contra:
✖ Nicht mehr ganz „State of the Art“
✖ Etwas schwerer und weniger präzise als moderne Alternativen
✖ Einstieg nicht ganz so schnell wie Step-On oder Supermatic

love snowboarding Fazit:
Wer ein unkompliziertes System sucht und nicht dem neuesten Trend hinterherläuft, kann mit K2 Cinch oder Flow immer noch glücklich werden. Sie sind robust, zuverlässig und für viele Rider völlig ausreichend. Aber: Im direkten Vergleich zu Step-On oder Supermatic merkt man, dass die Technik in die Jahre gekommen ist. Für uns eine solide Option, aber eher für Traditionalisten. 

 

K2 ClickerHB – Das Step-In für Carving-Fans

Die ClickerHB ist K2s Antwort auf die Frage: „Wie kombiniere ich Step-In mit maximaler Boardkontrolle?“ Das System setzt auf eine Heel- und Toe-Mount-Technologie, die den Boot direkt mit der Bindung verbindet – ohne Highback-Klappmechanik, ohne Fummelei. Das Ergebnis: ein extrem direkter Kraftschluss, der vor allem Carver begeistert.

Warum sieht man die ClickerHB so selten? Ganz einfach: K2 hat es nie geschafft, das System richtig zu pushen. Marketing? Fehlanzeige. Dabei ist die Bindung technisch top und für Fahrer, die präzise Turns lieben, eine echte Alternative zu Step-On.

Pro:
✔ Super direkter Kraftschluss – ideal für Carving
✔ Schneller Einstieg, kein Rumhantieren
✔ Funktioniert mit speziellen K2 Boots (gute Passform, solide Qualität)

Contra:
✖ Boots sind Pflicht – keine Fremdmarken
✖ Kaum Verbreitung, daher wenig Testmöglichkeiten
✖ Weniger bekannt = schwieriger Ersatzteile zu finden

love snowboarding Fazit:
Die ClickerHB ist ein Geheimtipp für alle, die Wert auf Performance legen und sich nicht vom Mainstream leiten lassen. Für Carving ist sie eine der besten Step-In-Lösungen am Markt – präzise, schnell, kompromisslos. Schade, dass K2 das Marketing verschlafen hat, sonst wäre die Bindung vielleicht in der spitzen Zielgruppe populärer geworden!

 

Natürlich bin ich für love snowboarding alle Systeme gefahren. Manche mehr, manche weniger. Aber wie ihr wisst macht mir testen Spaß und ich sag immer: Nur wer testet kann gut beraten. Ich fahr aktuell gerne mit der FASE, was aber eher daran liegt, dass ich die Rome Katana eine hervorragende Bindung finde. Die Systeme haben alle Ihre Zielgruppe. Sind es gerade zu viele? Ja, wahrscheinlich - aber ich finde es super, dass bei den Bindungen wieder weiter entwickelt wird. Werden wir vielleicht den ein oder anderen Anbieter in 3-5 Jahren nicht mehr in dieser Liste haben??? Auch hier bin ich mir ganz sicher: ja. NIcht jedes System wird überleben. Ich gebe jetzt sogar schon Prognosen ;) - die aber nur live im Shop...man weiß ja nie ob ich sonst den ganzen Blog hier wieder umschreiben muss.

Wir sehen uns bei love snowboarding - Euer Tobias  

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